Niedrige Kosten, aber nicht ohne Risiken/ Die Gemütlichkeit erlischt:: Aus für Kaminöfen, wenn sie nicht umgerüstet werden
Es bleibt kalt, die Kosten für Heizung und Energie steigen weiterhin. Und das dicke Ende kommt erst noch: die Nachzahlungen für die verbrauchte Energie im Vorjahr. Da sind neue Ideen gefragt: frieren, um Geld zu sparen? Oder sich mit Decken und dicken Pullovern warmhalten? Wie wäre es stattdessen mit einem Teelichtofen, die Miniheizung aus Blumentöpfen und Kerzen ? Seit dem letzten Winter sind sie groß in Mode und bleiben absolut preiswert. Aber was bringt so ein Teelichtofen wirklich?
Das Angebot ist mittlerweile groß, die Preise klein: Bei amazon kostet zur Zeit der billigste Teelichtofen 11,99 Euro, selbst die teuersten sind mit knapp 60 Euro noch erschwinglich. Wer noch mehr sparen will, sollte sich im Baumarkt umschauen. Tontöpfe, Schrauben und Winkel aussuchen und los geht es. Teelichtöfen lassen sich einfach selber bauen, das kriegen auch handwerklich völlig Unbegabte hin. Fehlen noch die Teelichter, die vielleicht sogar noch aus der Weihnachtszeit übrig und oftmals nun nutzlos sind.
Also alles paletti mit der neuen Mini-Heizung? Leider nicht, denn der Betrieb von einem oder auch mehreren Teelicht-Öfen kann das Dilemma in den Wohnzimmern dieser Republik nicht beenden:
Für die Mini-Heizung sind vier oder fünf Teelichter notwendig. Die Heizleistung eines Teelichtes beträgt höchstens 40 Watt. Macht bei fünf Teelichtern also zusammen rund 200 Watt. Du brauchst bei einem 15 Quadratmeter großen Zimmer aber rund1500 Watt, damit eine Zimmertemperatur von 20 Grad erzielt wird. Um diese Wohlfühltemperatur in einem Raum zu erreichen, müsstet Du 40 Teelicht-Öfen aufstellen.
Gut für die Umwelt sind die Teelicht-Öfen leider auch nicht. Die meisten Teelichter bestehen aus Paraffin oder Stearin. Beides ist auf Dauer schädlich für Umwelt und Deine Gesundheit, vor allem durch Schwefeldioxid.
Teelicht-Öfen sind eine Gefahr für Deinen Haushalt: Wenn die Mini-Heizung umfallen sollte, kann durch die Kerzen schnell ein Zimmerbrand entstehen. Ein Wachsbrand sollte übrigens auf keinen Fall mit Wasser gelöscht werden, wie auch bei einem Fettbrand. Am besten: Du setzt in diesem Fall einen Feuerlöscher ein, doch ein Schaden bleibt auf jeden Fall zurück.
Auch wenn es nicht brennt, droht Verletzungsgefahr. Die Tontöpfe werden sehr heiß., deshalb: Finger weg, nicht auf die dumme Idee kommen, sich so die Hände aufzuwärmen.
Fazit: Teelicht-Öfen sind leider keine Alternative. Sie bringen wenig, schaden der Umwelt und können sogar gefährlich für Leib und Leben werden.
Und leider noch eine schlechte Nachricht: Ende dieses Jahres droht vielen Kaminöfen das Aus. Denn dann tritt die zweite Stufe der Verordnung zur Eindämmung der Feinstaubbelastung durch Holzöfen in Kraft. Betroffen sind Kamine, Kachelöfen, Pelletöfen und Koksöfen. Nur wer seinen Ofen umrüstet, kann weiterhin die Gemütlichkeit genießen. Die Kosten für die Umrüstung: zwischen 300 und 1000 Euro. Die Schadstoffe werden durch sogenannten aktive oder passive Partikelabscheider in einer speziellen Kassette herausgefiltert. Also in der Regel für die meisten Haushalte noch mach- und finanzierbar. Rund 90 Prozent der Staubemissionen werden so gebannt. Und mit einem guten Gewissen wird es doch erst so richtig gemütlich.
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